FASD - Fetale Alkohol Spektrum Störung (Fetale Alcohol Spectrum Disorder)
Eine vermeidbare Behinderung
Entstehung
Alkohol während der Schwangerschaft beeinträchtigt die Entwicklung des ungeborenen Kindes und ruft erhebliche Schäden hervor. Das Ungeborene baut den Alkohol
zehnmal langsamer ab als die Mutter. Auch kleine Mengen Alkohol sind für das Kind schädlich.
Auswirkungen können sein:
Menschen mit FASD können zumeist kein eigenständiges Leben führen.
FASD ist nicht heilbar!
Hilfen für Betroffene
Informationen und externe links
1. FASD - Fetale Alkoholspektrumstörungen
2. Ein (Pflege-)Kind mit FASD und glücklich
3. FASD bei Erwachsenen
4. FASD und Schule
5. FASD - unberechbar Fachtagung Hamburg 2017
Bücher erhältlich über den Schulz-Kirchner-Verlag
Begriffserklärung zu FASD
(Textauszug aus dem Bericht s. u.)
Fetales Alkoholsyndrom (FAS)
Beim sogenannten Vollbild liegen in allen drei Bereichen Auffälligkeiten vor. Nach
dem Insitute of Medicine IOM (Washington, 1996) kann diese Diagnose mit bzw.
ohne belegte Alkoholexposition gestellt werden.
Fetale Alkoholeffekte (Partial Fetal Alcohol Syndrome PFAS)
Fetale Alkoholeffekte werden diagnostiziert, wenn nur in zwei der drei Bereiche
Auffälligkeiten vorliegen. Zusätzlich zu den Dysmorphiezeichen liegt eine
Wachstumsminderung oder eine Dysfunktion des zentralen Nervensystems vor.
Auch diese Diagnose wird unterschieden in Fetale Alkoholeffekte mit bzw. ohne
Nachweis einer Alkoholexposition.
Alkoholbedingte Geburtsschäden (Alcohol Related Birth Defects ARBD)
Zur Symptomatik gehören Dysmorphiezeichen und ggf. Missbildungen im Skelettund
Organsystem. Dazu zählen Abnormalitäten des Herzens, der Augen, Ohren,
Nieren oder der Knochen.
Alkoholbedingte neurologische Entwicklungsstörungen (Alcohol Related
Neurodevelopmental Disorders ARND)
Auch die Diagnose ARND wird nur bei belegter Alkoholexposition gestellt. Die
Betroffenen zeigen keine körperlichen Anzeichen (Wachstumsminderung, typische
Gesichtszeichen), die Dysfunktion des zentralen Nervensystems ist jedoch
vorhanden.
Diagnosekriterien – 4-Digit Code (2004)
· Prä- und postnatale Wachstumsminderung (verminderte Körperlänge, vermindertes Körpergewicht)
· Dysmorphiezeichen (= alle drei typischen Auffälligkeiten im Gesicht: schmale Lidspalten, schwach modelliertes Philtrum („Rotzrinne“), schmale Oberlippe)
· Dysfunktion des zentralen Nervensystems
◦ Strukturell (z.B. kleiner Kopfumfang, Auffälligkeiten in bildgebenden Verfahren)
◦ Neurologisch ( z.B. Auffälligkeiten im EEG, Anfälle, Fieberkrämpfe)
◦ Funktionell (Intelligenzminderung, Teilleistungsstörungen,
· Aufmerksamkeitsdefizit / Hyperaktivität, motorische Defizite, Defizite in exekutiven Funktionen, problematisches Sozialverhalten, Gedächtnisdefizite, Wahrnehmungsstörungen..)
· deutliche Beeinträchtigung in mind. 3 Bereichen
· Pränatale Alkoholexposition
Der Grad der Beeinträchtigung wird im Anschluss an die Diagnostik in Zusammenfassung aller Teilbereiche gewichtet.
Gela Becker
Dipl.-Psych., PPT
Fachl.Leitung Stand: 20.07.2010
Besuch als Vertreterin der SHG in der Albert-Schweitzer-Schulz in Lübeck
Am 10.Mai 2019 war ich als Vertreterin der SHG in das Schulkinderhaus der Albert-Schweitzer Schule eingeladen worden.
Eigentlich sollte es ein Vortrag werden, Ich war total nervös, das erstemal alleine zu diesem Thema vor einer größeren Runde zu sprechen. Aber stattdessen war es viel wichtiger Informationen aus erster Hand zu bekommen. Das heisst, es waren 2 Stunden mit vielen Fragen ganz stark engagierten Schulbegleitern, ein insgesamt tolles Team, die sich um ihre Schützlinge Gedanken machen.
Es war ein ereignisreicher Tag für unsere Selbsthilfegruppe und so langsam kommt der Stein ins rollen, das dieses Thema nicht mehr hinter vorgehaltener Hand besprochen wird, sondern offen darüber geredet wird.
Ein danke schön an das Team und Kinderwege hier in Lübeck, die sich dafür stark machen.