FASD/NAS

Selbsthilfegruppe FASD


FASD - Fetale Alkohol Spektrums Störung


FASD - Fetale Alkohol Spektrum Störung (Fetale Alcohol Spectrum Disorder)
Eine vermeidbare Behinderung



Entstehung

Alkohol während der Schwangerschaft beeinträchtigt die Entwicklung des ungeborenen Kindes und ruft erhebliche Schäden hervor. Das Ungeborene baut den Alkohol zehnmal langsamer ab als die Mutter. Auch kleine Mengen Alkohol sind für das Kind schädlich.


Auswirkungen können sein:

  • Minderwuchs
  • Untergewicht
  • Kleinköpfigkeit
  • Gesichtsveränderungen
  • Entwicklungsverzögerungen
  • Lernbehinderung bis geistige Behinderung
  • Verhaltensstörungen
  • Aufmerksamkeitsstörung
  • Hyperaktivität
  • Distanzlosigkeit
  • Naivität
  • mangelnde Impulskontrolle
  • geringe Frustrationstoleranz

Menschen mit FASD können zumeist kein eigenständiges Leben führen.
FASD ist nicht heilbar!

Hilfen für Betroffene

  • Sorgsame Beaufsichtigung
  • Kleine Struktur in der Umgebung
  • Einfache Informationen
  • Schrittweise Bewältigung von Aufgaben
  • Begleitende Therapien
  • Geschützte Arbeitsplätze

 

Informationen und externe links

 

1. FASD - Fetale Alkoholspektrumstörungen

2. Ein (Pflege-)Kind mit FASD und glücklich

3. FASD bei Erwachsenen

4. FASD und Schule

5. FASD - unberechbar Fachtagung Hamburg 2017

 

Bücher erhältlich über den Schulz-Kirchner-Verlag

 

www.fasd-deutschland.de

www.drogenbeauftragte.de

 

NAS - Neonatales Drogenentzugssyndrom


Als Neonatales Abstinenzsyndrom bezeichnet man die Entzugssymptomatik bei Neugeborenen von drogenabhängigen Müttern (Stangl, 2019).

Auswirkungen:
bei denen es zu Tremor, Zittrigkeit, Muskelhypertonus, sehr kurzen Schlafphasen, schrillem Schreien und Symptomen des Magen-Darm-Traktes kommt, aber auch das Auftreten von akuten Atemnotsyndromen wird häufig beobachtet.
Die Schwere des Neonatalen Abstinenzsyndroms ist abhängig von der Substanzwirkung, der Dosis sowie der Dauer und Schwere der mütterlichen Drogenabhängigkeit, wobei polytoxikomaner Konsum die Wahrscheinlichkeit des Auftretens erhöht.
Da Mütter oft kurz vor der Geburt noch Drogen konsumieren, können die Entzugssymptome auch erst einige Tage später eintreten, je nach Art, Schwere und Zeitpunkt des mütterlichen Substanzkonsums kann das Syndrom durchschnittlich zwischen 24 und 72 Stunden nach der Entbindung auftreten (Stangl, 2019).*


*Verwendete Literatur
Stangl, W. (2019). Stichwort: 'Neonatales Abstinenzsyndrom (NAS) | Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik'. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
WWW: https://lexikon.stangl.eu/20001/neonatales-abstinenzsyndrom-nas/ (2019-02-11)


 

 

 

Begriffserklärung zu FASD

 

(Textauszug aus dem Bericht s. u.)

 

 

 

Fetales Alkoholsyndrom (FAS)

 

Beim sogenannten Vollbild liegen in allen drei Bereichen Auffälligkeiten vor. Nach

 

dem Insitute of Medicine IOM (Washington, 1996) kann diese Diagnose mit bzw.

 

ohne belegte Alkoholexposition gestellt werden.

 

 

 

Fetale Alkoholeffekte (Partial Fetal Alcohol Syndrome PFAS)

 

Fetale Alkoholeffekte werden diagnostiziert, wenn nur in zwei der drei Bereiche

 

Auffälligkeiten vorliegen. Zusätzlich zu den Dysmorphiezeichen liegt eine

 

Wachstumsminderung oder eine Dysfunktion des zentralen Nervensystems vor.

 

Auch diese Diagnose wird unterschieden in Fetale Alkoholeffekte mit bzw. ohne

 

Nachweis einer Alkoholexposition.

 

 

 

Alkoholbedingte Geburtsschäden (Alcohol Related Birth Defects ARBD)

 

Zur Symptomatik gehören Dysmorphiezeichen und ggf. Missbildungen im Skelettund

 

Organsystem. Dazu zählen Abnormalitäten des Herzens, der Augen, Ohren,

 

Nieren oder der Knochen.

 

 

 

Alkoholbedingte neurologische Entwicklungsstörungen (Alcohol Related

 

Neurodevelopmental Disorders ARND)

 

 

 

Auch die Diagnose ARND wird nur bei belegter Alkoholexposition gestellt. Die

 

Betroffenen zeigen keine körperlichen Anzeichen (Wachstumsminderung, typische

 

Gesichtszeichen), die Dysfunktion des zentralen Nervensystems ist jedoch

 

vorhanden.

 

 

 

Diagnosekriterien – 4-Digit Code (2004)

 

·         Prä- und postnatale Wachstumsminderung (verminderte Körperlänge, vermindertes Körpergewicht)

 

·         Dysmorphiezeichen (= alle drei typischen Auffälligkeiten im Gesicht: schmale Lidspalten, schwach modelliertes Philtrum („Rotzrinne“), schmale Oberlippe)

 

·         Dysfunktion des zentralen Nervensystems

 

               Strukturell (z.B. kleiner Kopfumfang, Auffälligkeiten in bildgebenden Verfahren)

 

               Neurologisch ( z.B. Auffälligkeiten im EEG, Anfälle, Fieberkrämpfe)

 

               Funktionell (Intelligenzminderung, Teilleistungsstörungen,

 

·         Aufmerksamkeitsdefizit / Hyperaktivität, motorische Defizite, Defizite in exekutiven Funktionen, problematisches Sozialverhalten, Gedächtnisdefizite, Wahrnehmungsstörungen..)

 

·         deutliche Beeinträchtigung in mind. 3 Bereichen

 

·         Pränatale Alkoholexposition

 

 

 

Der Grad der Beeinträchtigung wird im Anschluss an die Diagnostik in Zusammenfassung aller Teilbereiche gewichtet.

 

 

 

Gela Becker

 

Dipl.-Psych., PPT

 

Fachl.Leitung Stand: 20.07.2010

 

 

 


 

Besuch als Vertreterin der SHG in der Albert-Schweitzer-Schulz in Lübeck

 

Am 10.Mai 2019  war ich als Vertreterin der SHG in das Schulkinderhaus der Albert-Schweitzer Schule eingeladen worden.

 

 

 

Eigentlich sollte es ein Vortrag werden, Ich war total nervös, das erstemal alleine zu diesem Thema vor einer größeren Runde zu sprechen. Aber stattdessen war es viel wichtiger Informationen aus erster Hand zu bekommen. Das heisst, es waren 2 Stunden mit vielen Fragen ganz stark engagierten Schulbegleitern, ein insgesamt tolles Team, die sich um ihre Schützlinge Gedanken machen. 

 

 

 

Es war ein ereignisreicher Tag für unsere Selbsthilfegruppe und so langsam kommt der Stein ins rollen, das dieses Thema nicht mehr hinter vorgehaltener Hand besprochen wird, sondern offen darüber geredet wird.

 

 

 

Ein danke schön an das Team und Kinderwege hier in Lübeck, die sich dafür stark machen.